Kältekammer vs. Eissauna

1. Funktionsweise der Kältekammer

Die Mehrpersonen-Kältekammer ist bereits eine etablierte Einrichtung in Reha- oder medizinischen Zentren. Diese wird zur Behandlung bei rheumatischen Anwendungen oder Schmerzpatienten angewendet. Die Kältekammer wird leicht bekleidet betreten. Obwohl die Temperatur in dieser Art selten niedriger als -110°C ist, empfiehlt sich ein Schutz der Atemwege mittels Mundschutz oder Schals. So wird vermieden, dass die Atemwege nicht gereizt oder gar geschädigt werden. Der Mundschutz wie auch die geschlossene Tür bewirkt bei manchen Anwendern Beklemmungsgefühle. Die Aufenthaltsdauer beträgt hier wenige Minuten.

Meistens befinden sich mehrere Patienten gleichzeitig in der Kältekammer. Dadurch kommt es zum Öfteren Öffnen und Schließen der Tür. Weswegen die therapeutische Temperatur nicht immer konstant niedrig gehalten werden kann. Dies kann sich u. U. auch negativ auf die Effektivität auswirken.

2. Funktionsweise und Vorteile der Eissauna

Die EISSAUNA® betritt man ebenfalls leicht bekleidet. Allerdings allein, so dass der Störfaktor „Tür öffnen“ wegfällt. Innerhalb weniger Sekunden wird in der 1-Personen-Kältekammer die therapeutische Temperatur von ca. -150°C erreicht. Es wird kontinuierlich bis zum Ende der Behandlung nach ca. 3 Minuten aufrechterhalten. So kann über die gesamte Behandlungsdauer die maximale Kälteeinwirkung in der Eissauna konstant und effektiv bleiben. Ein weiterer Vorteil ist, dass bei der 1-Personen-Kryosauna die Vermummung des Kopfes nicht notwendig ist. In der Eissauna schaut dieser während der gesamten Prozedur aus der Kabine heraus. Welches von vielen Anwendern als nicht so beklemmend empfunden wird. Des Weiteren entfällt auch das Einatmen von zu kalter Luft, da die normal temperierte Zimmerluft eingeatmet wird. Spezielle Atemtechniken sind überflüssig und Nervenreizungen im Gesicht werden hier ausgeschlossen.

Kältekammer mit Mundschutz

Bild 1: Kältekammerbehandlung mit Kopfbedeckung

Bild 2: Eissauna Anwendung mit Kopf ausserhalb der Kälte und passender Halsmanschette

Eissauna-Temperaturen ohne Störfaktoren

Bild 3: Grafik über konstant kalte Temperatur in der EISSAUNA® ohne Störfaktoren

3. Hat das Herausschauen des Kopfes aus der Eissauna einen Einfluss auf die Effektivität?

Dieser Fragestellung sind Julien Louis und seine Kollegen im 2015 publizierten Artikel nachgegangen. Hierfür haben sie den Einfluss der Kopfkühlung auf thermische Antwort und Autonome Regulation (Parasympathische Aktivität) untersucht. Eine erhöhte parasympathische Aktivität ist assoziiert mit Gesundheit und Wohlbefinden. Diese Aktivität kann relativ schnell mittels der Kryotherapie hergestellt werden. Aber auch in dieser Studie wird darauf hingewiesen, dass eine Kältetherapie mit Wasser insgesamt weniger effektiv ist. Das Ergebnis der Kältekammer-Studie ist, dass sowohl die Kältekammer-Methode, als auch die 1-Personen-Kältekammer, eine unmittelbare Reaktion des autonomen Nervensystems hervorrufen. Insbesondere in der 1. bis 5. Sitzung zeigte sich eine Predominanz. Dennoch war die Hauttemperatur hier bei beiden Verfahren ähnlich reagierend. Lediglich die Temperatur des Trommelfells zeigte eine relevantere Veränderung. Aber insgesamt ist der wesentliche Hauptfaktor für einen Effekt das Abkühlen des Körpers. Systemische Effekte sowohl bei der Kältekammer, als auch in der Kryosauna, sind dementsprechend gleich zu beurteilen.